Schutzkonzept zur Prävention sexualisierter Gewalt
Unsere Kirchengemeinde hat in einem längeren Prozess mit internen und externen Personen ein Schutzkonzept entwickelt. Hier stellen wir Ihnen eine Zusammenfassung vor.
Präambel
Die evangelisch-lutherische St. Lucas Kirchengemeinde Scheeßel verpflichtet sich, die Würde und sexuelle Selbstbestimmung aller Menschen zu achten und zu schützen. Dies gilt insbesondere für Kinder, Jugendliche sowie für Erwachsene in Abhängigkeitsverhältnissen. Das Schutzkonzept zielt darauf ab, sexualisierte Gewalt zu verhindern und betroffenen Personen eine Stimme zu geben.
Grundlagen des Schutzkonzeptes
Das Schutzkonzept bietet einen Orientierungsrahmen für alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden und soll sowohl vor sexualisierter Gewalt als auch vor falschem Verdacht schützen. Es wird regelmäßig in Mitarbeitendenbesprechungen und Kirchenvorstandssitzungen thematisiert. Die Gemeinde verpflichtet sich, bestehende Machtstrukturen zu analysieren und notwendige Veränderungen vorzunehmen.
Begriffsbestimmung
Sexualisierte Gewalt wird als jedes Verhalten definiert, das die Intimsphäre verletzt. Dies umfasst sowohl direkte körperliche Übergriffe als auch subtile Formen wie verbale Belästigung. Die Definition schließt alle Altersgruppen ein und betont die Ausnutzung von Machtverhältnissen.
Präventionsmaßnahmen
Risiko- und Potenzialanalyse
Die Kirchengemeinde führt regelmäßig eine Risikoanalyse durch, um potenzielle Gefährdungen zu identifizieren und möglichst abzubauen.
Organisationskultur und Partizipation
Ein verbindlicher Verhaltenskodex wird eingeführt, der jegliche Form von Gewalt und diskriminierender Sprache ablehnt. Mitarbeitende sind verpflichtet, an Fortbildungen zu sexualisierter Gewalt teilzunehmen, und müssen im Arbeitsfeld Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen.
Beschwerdemanagement und Beratungsoptionen
Ein transparentes Beschwerdemanagement wird etabliert, um Rückmeldungen und Beschwerden ernst zu nehmen. Die Gemeinde ermutigt alle Mitglieder, ihre Erfahrungen zu teilen. Zudem werden Beratungsangebote sowohl intern als auch extern bereitgestellt, um betroffenen Personen Unterstützung zu bieten (vgl. die Liste mit Beratungsangeboten auf der Homepage der Kirchengemeinde). Die Kirchenvorstandsvorsitzende Susanne Schenck-Nekarda und Pastor Jens Ubben sind Ansprechpartner*innen für Beschwerden und bilden das Interventionsteam.
Interventionsmaßnahmen
Im Falle von Vorfällen sexualisierter Gewalt wird sofortige Transparenz und eine enge Zusammenarbeit mit den staatlichen Strafverfolgungsbehörden angestrebt.
So handeln wir:
- Schulungen und Fortbildungen: Es gibt regelmäßige Schulungen für alle Mitarbeitenden zur Sensibilisierung für das Thema sexualisierte Gewalt und zur Vermittlung von Handlungskompetenzen.
- Verhaltenskodex: Implementierung und strikte Einhaltung eines Verhaltenskodex, der klare Richtlinien für den Umgang miteinander festlegt.
- Transparente Beschwerdewege: Etablierung eines klaren und transparenten Beschwerdemanagements, das nach der Beschwerde beim Gruppenleiter die Beschwerde beim Interventionsteam (Jens Ubben und Susanne Schenck-Nekarda) vorsieht.
- Risikomanagement: Durchführung regelmäßiger Risikoanalysen, um potenzielle Gefahrenstrukturen frühzeitig zu identifizieren und zu minimieren.
- Interventionsteam: Bildung eines interdisziplinären Interventionsteams, das im Falle von Vorfällen schnell und effizient handeln kann.
- Beratungsangebote: Bereitstellung von anonymen und niederschwelligen Beratungsangeboten für Betroffene, um Unterstützung und Hilfe zu bieten.
Durch die konsequente Umsetzung dieser Empfehlungen kann die Kirchengemeinde ein sicheres und respektvolles Umfeld für alle Mitglieder schaffen.