Mit 13 Konfis und 20 Ehrenamtlichen
In zwei großen Aktionen haben die St.-Lukas-Kirchengemeinde Scheeßel und der NABU Rotenburg jetzt einen Friedhof des Beekeortes weiter aufgewertet: Erst haben 15 Freiwillige gemeinsam mit einem Mitarbeiter der Naturschutzbehörde 50 Quadratmeter Heideplaggen geschnitten und in vorbereiteten Sandbetten in der Einrichtung am Leehopweg wieder eingesetzt. Und einen Samstag drauf rückten gleich 20 Ehrenamtler an, um mehr als 200 heimische Sträucher und Bäume auf zuvor gefräste und angeschüttete Teilbereiche zu pflanzen. Dabei fasste auch eine Gruppe neuer Konfirmanden tatkräftig mit an.
Verwendet wurden auschließlich heimische Gehölze aus 19 verschiedenen Arten. „Die sind nicht nur widerstandsfähiger, pflegeleichter und auch günstiger als exotische Zierpflanzen, sondern sie bereichern ihre natürliche Umgebung auch viel stärker“, erläuterte Projektleiter Roland Meyer vom NABU. Denn aus einer Region stammende Arten – von Moosen und Flechten über Insekten, Weichtiere, Reptilien, Amphibien schließlich auch Vögel und Säuger – hätten sich im Zusammenspiel der Evolution häufig aneinander angepasst. „Während mit der hiesigen Vogelkirsche bei uns zum Beispiel 48 Vogelarten etwas anfangen können, profitieren vom veranwandten Kirschlorbeer aus dem Mittelmeerraum hierzuland nur ganze drei“, führte er aus. Solche Zusammenhänge gelte es auch im eigenen Garten zu beachten.
Da passte es gut, dass die Kirchengmeinde mit ihren Jungkonfirmanden just für den Pflanztag ein Programm zum Thema Schöpfung anberaumt hatte. Eine der Arbeitsgruppen nutze die Gelegenheit, auf dem Friedhof das Gemeinschaftsprojekt von Kirchengemeinde und Naturschutzbund kennenzulernen. Nach einem kurzen Theorieteil über die ökologischen Funktionen von Hecken griffen die Jugendlichen zum Spaten und pflanzten eine Gebüschgruppe. Ein genauer Pflanzplan half dabei, die jeweils richtige Art an die vorgesehene Stelle zu setzen.
Im Rahmen des Friedhofsprojektes sind bisher ein Teich mit Zaun, die Heideflächen und die Gebüsche entstanden. Geplant sind zum Beispiel auch Blühflächen und ein Beet mit Wildrosen. An der Finanzierung beteiligen sich maßgeblich die Kirchengemeinde und die Bingo-Umweltstiftung. Außerdem steuern die Landeskriche, der NABU und die Stiftung der Sparkasse Scheeßel Geld bei. Spätestens in einem Jahr soll alles fertig sein.